Archiv für den Monat: September 2019

Mehr Stellen für den Radverkehr!

Bald fallen Fördergelder vom Himmel, es mangelt aber an Fahrradbeauftragten.

Die Bundesregierung plant, für den Radverkehr mehr Fördermittel frei zu stellen als je zuvor. Entsprechende Anträge sollte die Stadt deshalb zügig ins Visier nehmen, riet der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg während der Podiumsdiskussion im Kunstmuseum am 17.09.2019 mit Blick auf Politik und Verwaltung. Die WAZ berichtete. Denn fehlt das entsprechende Personal, können viele zukünftige Mittel nicht abgerufen werden und gehen für den Radverkehr in Bochum verloren.

Angesprochen auf den Personalstand, erklärte Susanne Düwel vom Tiefbauamt, dass es weniger am Geld als am Personal mangele. Zwar verfügt die Verwaltung wohl über eine ausreichende Anzahl an Verkehrsplanern – aber ohne Expertise zu fahrradspezifischen Lösungen. Wie man jüngst an der fehlerhaften Planung für den Radverkehr an der Kreuzung Wittener Straße / Steinring erkennt. Warum da nicht einfach nach nebenan schauen?

Dortmund macht es gerade vor und erhält 10 neue Stellen für den Radverkehr! Statt 4,5 Stellen sollen es nun 14,5 werden, beschloss der Rat der Stadt Dortmund. Möglich wurde dieser Erfolg durch einen Antrag der SPD, in dem acht neue Stellen gefordert wurden, davon zwei für das Planungsamt und sechs für das Tiefbauamt. In einer Stellungnahme der Verwaltung wurde der Bedarf für das Tiefbauamt dann auf acht erhöht. Politisch setzte sich diese Forderung am Ende durch.

Es geht also. Ein gutes Vorbild für die politischen Gremien und die Verwaltung Bochums dazu. Denn die Vorlagen und Stellungnahmen, mit denen der Personalbedarf in Dortmund begründet wurde, sind einsehbar. Und die Nahmobilitäts- bzw. Fahrradbeauftragten Dortmunds geben als zuverlässige Quelle sicherlich Auskunft.

Gemessen an der Einwohnerzahl müsste die Bochumer Verwaltung acht neue Stellen für die Radverkehrsplanung beantragen, um mit Dortmund gleichzuziehen. Politischer Rückenwind täte gut. Matthias Olschowy als Nahmobilitätsbeauftragter ohne Vetorecht benötigt dringend Unterstützung.

Die Fahrradinitiative urbanradeling.de appelliert deshalb an Politik und Verwaltung: schöpft die in Aussicht gestellten Fördermittel des Bundes aus und stellt dafür mutig und rechtzeitig acht neue Stellen für Tiefbau- und Planungsamt bereit.

Noch nie zuvor standen die Zeichen so gut für eine Verkehrswende. Und dem Ausruf des Klimanotstands für Bochum müssen Taten folgen!

Mäuse für Radwege

Update
Am 9.10. hat das Bündnis Radwende Bochum auf Anregung von urbanradeling eine Bürgeranregung mit der o.g. Forderung bei der Stadt Bochum eingereicht – über die Antwort werden wir hier berichten…

Neuigkeiten zum Park(ing) Day

Wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, fällt der Park(ing) Day dieses Jahr zusammen mit dem Internationalen Klimastreik, u.a. anlässlich der Klimaschutzpläne durch die Bundesregierung.

Um eventuelle Platzkonflikte mit dem Demozug zu vermeiden, findet der Park(ing) Day deshalb auf der anderen Straßenseite als ursprünglich geplant statt, also auch auf dem Südring, aber zwischen Kortumstraße und Brüderstraße.

Eine Teilnahme ist immer noch möglich; schickt uns einfach eine Mail über den Punkt „Kontakt“. Es braucht gar nicht viel dazu – wie wäre es z.B. mit einem Liegestuhl, einem guten Buch und einer Gitarre oder Ukulele? Oder mit einem Campingtisch, Campinghockern und einer Packung Skat-Karten? Wenn ihr zusätzliche Anregungen braucht, fragt uns einfach!

Wir freuen uns übrigens auch über Helfer beim Auf- und Abbau oder für die Betreuung von Aktionsflächen…

Hier findet ihr den aktualisierten Flyer: Flyer Park(ing) Day 2019

Jede Menge Fahrrad-Termine im September!

So viele Fahrrad-Termine in einem Monat gab es schon lange nicht mehr! Einerseits feiert der adfc Bochum sein 30-jähriges Jubiläum und begeht dieses mit einer „Radaktionswoche“, unter anderem mit einer großen Podiumsdiskussion unter dem Titel „Bochum steigt auf – Von der autogerechten zur fahrradfreundlichen Stadt?“ im Kunstmuseum, Radtouren durch die Stadt, u.a. mit Beteiligung von Politik und Verwaltung, einem Fahrradkurzfilmabend u.v.m.

Drei ganz wichtige Termine gibt es am 20., 21. und 22. September. Los geht es am 20. September mit der internationalen Klimademo von Fridays for Future, die in einem Korso über den Innenstadtring zieht und mit einer Kundgebung auf dem Dr. Ruer-Platz enden wird. Direkt im Anschluss werden auf dem Südring anlässlich des Internationalen Park(ing) Days wieder PKW-Stellflächen in Orte der Entspannung, der Diskussion, des Spiels und Spaßes umgewandelt, um auf den gigantischen Flächenverbrauch des motorisierten Individualverkehrs aufmerksam zu machen.

Am 21. September geht es weiter mit einer großen Fahrraddemo des Bündnisses Radwende Bochum auf dem Innenstadtring und der Königsallee, auf der für eine zukunftsfähige Gestaltung der Königsallee mit voneinander getrennten, ausreichend breiten Fuß- und Radwegen demonstriert wird.

Am 22. September starten auch in Bochum Fahrradkorsos zur Fahrradsternfahrt Ruhr nach Hagen, wo wieder viele hundert Radfahrer*innen aus dem ganzen Ruhrgebiet für eine nachhaltige Verkehrswende demonstrieren werden.

Neben den bekannten Critical Masses in Bochum und vielen Nachbarstädten gibt es im September auch noch „Kidical Masses“ zu familienfreundlichen Terminen in Dortmund (dort erstmalig!) und Essen.

Um euch zu helfen, damit ihr den Überblick behaltet, haben wir einige Termine (und das ist nur eine Auswahl!) auf einem Handzettel zusammengefasst (2 Zettel auf einem A4-Blatt). Über eine Weiterverbreitung an interessierte Freunde, Bekannte und Kolleg*innen würden wir uns sehr freuen.

Handzettel Fahrradtermine September 2019 (pdf)