Wir wollen am Samstag, 6.Juni um 14 Uhr einen temporären PopUp-Radweg auf dem Südring (Kurt-Schumacher-Platz bis Viktoriastraße) anlegen, um der untätigen Politik zu zeigen wie einfach das ist und wie sehr es die Situation für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen verbessert.
Während der Corona-Epidemie, ist der KFZ-Verkehr um 70% zurückgegangen, viele Strecken mussten nicht zurückgelegt werden, viele Menschen sind aber aufs Rad umgestiegen.
Um zu gewährleisten, dass Radfahrerende sicher fahren können und nicht auf Fußwege ausweichen müssen, sind sogenannte PopUp-Radwege, also temporäre Radwege, eine sinnvolle, einfache und kostengünstige Lösung, sichere Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer*innen zu gewährleisten.
Die Verantwortlichen der Stadt Bochum sehen das anders, von der Stadt war zu hören, dass der Verkehr „sich selbst organisieren könne“, wenn weniger KFZ-Verkehr unterwegs ist. Wer öfter mit dem Rad aus den äußeren Stadtteilen über die Radialen in die Stadt fährt, weiß wie dieses „selbst organisieren“ aussieht, KFZ überholen mit bis zu 70 Km/h und 10 cm Abstand, Radwege gibt es meist nicht und wenn doch, sind sie nicht sicher, enden plötzlich oder es handelt sich um Zickzackkurse und Buckelpisten.
Dann kam die Stadt mit der Idee, mit kostenlosem Parken wieder mehr Autos in die Innenstadt zu locken. Sie hat also ihr eigenes Argument gegen PopUp-Radwege zunichte gemacht, hier zeigt die Stadt, dass ihr nur das Auto am Herzen liegt, die Sicherheit von Radfahrer*innen ist ihr egal.
Auch egal sind klimarelevante Fragen rund um die Mobilität, am 06.06.2019 wurde in Bochum der „Klimanotstand“ ausgerufen, dass es sich hierbei nur um einen Marketinggag ohne Konsequenzen handelt, wird mit der Entscheidung für Autos und gegen Fahrräder deutlich.
Deshalb haben wir uns entschieden, selbst einen PopUp-Radweg anzulegen, wenn auch nur symbolisch und für eine Stunde, hoffen wir dass die Verantwortlichen in der Stadt endlich umdenken und sichere Radinfrastruktur und damit klimafreundliche Mobilität ermöglichen.